Dr. Birgitt Morgebrod
Dr. Stephanie Merkenich

Aus Kreide in Deutschland
Erster Teil Die deutsche Kreideregionen

An der Ostküste wurden die Schiffe bei Blandow und Sassnitz beladen. Zu diesem Zweck hatte etwa Hansemann von seinem Bruch am Lenzberg bis Sassnitz bereits 1875 eine kilometerlange Drahtseilbahn Lenzberg-Sassnitz] verlegen lassen, doch blieb die Verladung insbesondere bei Sturm und Eisgang ein mühsames und zeitraubendes Unterfangen. So heißt es in einem Bericht vom Januar 1885: „Gegenwärtig müssen die zur Beladung ankommenden Kreideschiffe oft wochenlang auf hoher See warten, bis die günstige Witterung ihnen erlaubt, sich dem Strande zu nähern." Insbesondere bei starkem Ostwind verließen die Schiffe, die gerade erst vor Anker gegangen waren, die Küste häufig wieder unverrichteter Dinge. Der 1889 in Angriff genommene und 1897 vollendete Bau des Hafens in Sassnitz verbesserte die Situation grundlegend, zumal nahezu zeitgleich die Seilbahn elektrifiziert und damit pro Stunde rund zwanzig Kubikmeter Kreide verladen werden konnten. Auf diese Weise wurden in den Jahren 1900 bis 1902 insgesamt 295 Kreideschiffe mit Rohkreide aus dem Bruch am Lenzberg abgefertigt. Beladung der Schiffe mit Kreide]



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